Forschungsarbeiten beim Bundesverband ANUAS e.V.

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Die Forschungsarbeiten beim Bundesverband ANUAS e.V. beschäftigen sich vornehmlich mit den Angehörigen von Mordopfern, die in der deutschen Gesellschaft nach wie vor nicht als Opfer, sondern von politischer, juristischer und bürokratischer Seite lediglich als Angehörige des Opfers gesehen und behandelt werden.

Dies hat schwerwiegende Folgen für das Weiterleben und die seelische und körperliche Gesundheit von Hinterbliebenen.

Speziell in langen Ermittlungsverfahren von Mordfällen und im behördlichen Umgang mit den Angehörigen wird oftmals nicht berücksichtigt, dass man hier mit traumatisierten Menschen umgehen muß.

Dieser Umgang erfordert ein spezielles Fachwissen und Empathie.

Jenen Familien und Angehörigen wird  in den Verfahren oftmals keine Kontrolle über ihr Leben zurückgegeben, sondern es wird im Gegenteil Kontrolle über sie und ihre Leben ausgeübt und somit eine oftmals kaum zu ertragende und retraumatisierende Realität erzeugt.

Bürokratische Prozeduren zwingen die Personen dazu, in der Situation zu funktionieren, eine nachhaltige Versorgung der seelischen und körperlichen Gesundheit wird jedoch nicht gewährleistet.

Daher brechen Menschen oftmals nach den ersten Monaten des schockartigen Funktionierens zusammen, werden krank und kehren nicht mehr an ihre Arbeitsplätze zurück.

Dies hat meist einen finanziellen Einbruch zur Folge und somit geht auch die materielle Sicherheit verloren.

Es wird deutlich, dass die Situation, in der  die  Angehörigen von einem Mordopfer  hineingeraten, sehr komplex ist. Es geht also nicht allein um Trauer und Trauma, sondern es geht um Fragen des Zugangs zu Recht, um Fragen von behördlichen und staatlichen Machtstrukturen, um Fragen der ökonomischen Sicherheit, denen nachgegangen werden soll.

 

Opferrechte und Hilfen --- richtig erforschen und richtig anwenden!

 

Es gab eine rege Beteiligung bei der EU-Befragung. Forschungseinrichtungen arbeiten an der korrekten Umsetzung der Opferrechte.
ANUAS vertritt die Meinung, dass die Forschungen allumfassend erfolgen sollten. Die Vertreter aller Einrichtungen sollten sich an einem "Runden Tisch" treffen und gemeinsam, im Rahmen der Teamarbeit eruieren, diskutieren und Forschungen betreiben.

 

Im Rahmen der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit werden die Ergebnisse an die entsprechenden Stellen transportiert und an Problemlagen gearbeitet.

 

Bisher wird viel von Resozialisierung der Täter gesprochen. Was aber ist mit den Opfern und Angehörigen? Auch diese brauchen eine gewisse Form der Resozialisierung.
Worum geht es eigentlich?

 

Ziel sollte sein:
Prävention (Vorsorge) * Gegenwartshilfen (individuell und Fallbezogen) * Nachsorge (Hilfen im Anschluß, solange diese benötigt wird)

 

Dafür muß geforscht werden, um die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der unterschiedlichen Opferrubriken zu erkennen und Bedarfe zu schaffen, die individuell ausgerichtet sind.
Es darf auf keinen Fall bei z.B. tödlichen Gewalttaten Unterschiede geben zwischen Terroropfern und Einzel-Mordfällen.