Bundesverband ANUAS e.V. - Publikationen

Für den ANUAS schreibe ich regelmäßige Publikationen, mit dem Ziel, auf den Leidensdruck von Menschen hinzuweisen, denen das Schlimmste passiert ist, was einem Menschen passieren kann. Ein naher Angehöriger ist gewaltsam zu Tode gekommen und die Betroffenen werden mit all ihren Problemen und Sorgen alleine gelassen.

Nach einem schweren Schicksalsschlag – gewaltsame Tötung an einem Angehörigen / Kind sind die betroffenen Menschen starken seelischen Belastungen ausgesetzt. Sie sind mit ihrem Leidensdruck so allein, wie man nur allein sein kann.

Der Glaube an die Unversehrtheit des Menschen, Vertrauen zu haben und selbst wertvoll zu sein ist zerstört. Die Hoffnung auf eine gute Lösung der Probleme besteht nicht. Wie auch, der Tatbestand der gewaltsamen Tötung besteht weiter. Das bisherige „Kartenhaus des Lebens“ ist zusammen gefallen. Es gibt für die betroffenen Angehörigen keine konkreten Hoffnungsschimmer, kein reales Anzeichen dafür, dass all das Schlimme irgendwann zu Ende sein und später ein gutes Leben weiter geführt werden könnte.

Jede „normale“ Lebenskrise kann durch die Kraft des positiven Denkens, durch die Heilkraft der Bewegung sowie durch Achtsamkeit und psychische Ruhe bewältigt werden.

Eine gewaltsame Tötung ist in keinster Weise mit einer „normalen Lebenskrise“ zu vergleichen. Nicht einmal eine traumatische Krise ist hierfür eine Erklärung. Bei einem Gewaltverbrechen sprechen wir von einem „Schock-Stress-Trauma“. Der Schock und die Fassungslosigkeit nach der Information durch die Polizei, dass ein naher Angehöriger getötet wurde. Anschließend folgt über viele Jahre ein nie abnehmend scheinender Stress verbunden mit Strafverfahren, Begutachtungen, Lebenskrisen, Verlust des Arbeitsplatzes und des sozialen Umfeldes, psychische und körperliche Leiden … Sorgen über Sorgen. Im Laufe dieser gesamten Zeit stecken die betroffenen Angehörigen im Sumpf des Traumas. Fehlende Akzeptanz, fehlendes Verständnis, fehlende Hilfen und fehlende Empathie führen zu ständigen Re-Traumatisierungen. Die Betroffenen finden nach der Gewalttat keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie benötigen Hilfen, um ihr neues „Kartenhaus des Lebens“ neu aufzubauen.

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